Debatte

Für ein souveränes und demokratisches Deutschland

Zu dem Beitrag „Die Hegemonie der USA und ihre Gefahren“  erreicht uns am 16. März 2023 ein „Standpunkt“  von Jochen Mitschka. Unter dem  Titel „Der „Krieg gegen China“ schreibt der Autor abschließend:

…. Die staatstragenden Parteien CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne haben so viele Leichen im Keller, nicht zuletzt durch die Corona-, und nun die Ukraine-Politik, dass es unmöglich erscheint, dass eine, egal wie zusammengesetzte Regierung, sich aus dem Vasallenstatus befreien kann.

Nachdem wir 20 Jahre Vasallendienste beim „Verteidigen Deutschlands auf dem Hindukusch“ geleistet haben, sind wir immer brav mit mindestens einem Kriegsschiff und ein paar Flugzeugen im Chinesischen Meer dabei. Und wenn es dann zum letzten Show-Down kommt, und anschließend zum Schwur, werden unsere staatstragenden Politiker wieder einmal über unsere Köpfe hinweg bestimmen, dass Deutschland ein Vasall des Imperiums bleibt, und nicht abrutscht in den Kreis der Länder, die lieber neutral bleiben, oder vielleicht sogar in einer multipolaren Weltordnung leben wollen.

Da wir in den letzten 2 Jahren lernten, dass man den Menschen die absurdesten Nachrichten als Fakten unterjubeln kann, wird der Widerstand dagegen, als Vasall und Opferanode für die US-Wirtschaftsinteressen zu dienen, gering bleiben. Man muss den Erzeugern dieser, in Jahrzehnten aufgebauten Situation, höchsten Respekt für das erreichte Maß an Indoktrinationsfähigkeit zollen.

Die Hoffnung ruht eher auf Frankreich und Italien. Sollte sich der sich abzeichnende Machtkampf innerhalb der EU zwischen Polen und Deutschland um den bravsten Vasallen der USA im Krieg gegen Russland verschärfen, könnte sich in Frankreich und Italien Widerstand aufbauen.

Hoffnungsschimmer

Vielleicht entschließt sich ein Teil der deutschen Politiker dann doch, Osteuropa, Polen und den USA zu überlassen und einen EU-Neuanfang mit einigen unwilligen westeuropäischen Ländern zu wagen. Und vielleicht könnten sie versuchen, im Rahmen dieses Unterfangens deutsche Souveränität zu erkämpfen, oder zumindest die derzeit nicht vorhandene Souveränität in einer westeuropäischen Neu-EU aufgehen zu lassen. Was immer noch besser wäre als der jetzige Zustand.

Allerdings müsste es dazu eine neue Generation von Politikern in den Parteien geben, die das Ruder übernehmen, und deren Akten bei der NSA noch nicht so gut bestückt, deren Leichen im Keller unbekannt oder nicht vorhanden sind. Vielleicht erleben wir ja auch das Wunder des Erfolgs einer neuen Partei Wagenknechts. Eine schwache und kleine Chance für Deutschland, aber ein Hoffnungsschimmer.“

 

Wir nehmen diesen Kommentar zum Anlass, zu einer weiteren Diskussion auf dieser Internetseite einzuladen, bei der es unter Hintanstellung  aller parteipolitischen und weltanschaulichen Differenzen um die Frage gehen soll, wie in der gegenwärtig Polarisierung  zwischen hegemonialer und multipolarer Weltordnung  die Zukunft unseres Landes souverän und demokratisch gestaltet werden könnte.

Webredaktion

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Aus früheren Debatten in der Friedensbewegung

Können der Bundestag und die Bundesregierung erreichen, dass die NATO durch ein kollektives System für Frieden und Sicherheit in Europa unter Einschluss Russlands ersetzt wird?
Wolfgang Jung  diskutiert die Frage: Was bezweckt die Partei DIE LINKE mit ihrem dem Bundestag vorgelegten Antrag „Die NATO durch ein kollektives System für Frieden und Sicherheit in Europa unter Einschluss Russlands ersetzen“?
(Aus: Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein LP 085/16– 05.07.16 )

Alle nach Ramstein mobilisieren – über Ramstein hinaus denken
Thesen zum Aktionswochenende „Stopp Ramstein“ vom 10. bis 12.6.2016
Von Klaus Hartmann

Forderung nach NATO-Austritt: „Unbedacht und abenteuerlich“?
Von Sebastian Bahlo

Breitseiten gegen die Friedensbewegung (Fortsetzung) -Friedensbewegung – zwischen Sektierern und Geschichtsrevisionisten
Von Klaus Hartmann, Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes (29. 12. 2016)

„Friedensbewegung“ contra Friedensbewegung – der dritte Schlag
Den dritten Schlag führte Thomas Willms, Bundesgeschäftsführer der VVN-BdA e. V., unter dem Label “antifa”. Die Angegriffenen, namentlich der Bundesverband der Freidenker und der Bundesverband Arbeiterfotografie, reagierten darauf erfreulich streitbar und sachlich, insbesondere Klaus Hartmann ausführlich argumentierend.
Von Dr. Klaus-Peter Kurch (3. Februar 2016)

Fauler „Querfront“-Zauber
In der Januar/Februar-Ausgabe der Verbandszeitschrift „antifa“ startet der VVN-Geschäftsführer Thomas Willms einen Generalangriff gegen  den Deutschen Freidenker-Verband und den Bundesverband Arbeiterfotografie. Der Autor verleumdet diese „zwei traditionelle(n) Organisationen“ als „wichtige Knotenpunkte“ der „Rechts-Links-Annäherungsversuche“. Ein Rundumschlag auch gegen andere.
Aus: Freidenker-Brief Nr. 1/2016 v. 2. Februar 2016